Wie man beim E-Bike richtig schaltet
Bist du regelmäßig unterwegs, wirst du oft Fahrradfahrer antreffen, die mühsam in ihre Pedale treten und dabei ihre E-Bikes kaum vorwärtsbewegen und wenn doch, dann mit unnötig viel Kraft.
Doch das E-Bike-Fahren würde diesen Kandidaten viel einfacher fallen, wenn sie wüssten, wie das jeweilige Schaltwerk richtig zu benutzen ist. Das richtige Schalten der Gänge ist eine grundlegende mechanische Funktion, die wenn einmal richtig erlernt, einen langwährenden Fahrspaß garantiert, zumindest deshalb, weil das richtige Schalten die Lebensdauer der mechanischen Bauteile verlängert.
Daher geht es im heutigen Artikel um einige praktische Tipps, mit denen du die Fahreffizienz und damit auch deinen E-Bike-Fahrspaß steigern kannst, einfach indem du lernst, wie du mit dem E-Bike richtig schaltest. Denn indem du stets im richtigen Gang fährst, schonst du deinen Körper und bist effizienter, also schneller unterwegs.
Gibt es Unterschiede beim Schaltsystem im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern?
Kurz gesagt, ja, es gibt Unterschiede, aber nicht sehr viele den E-Bikes sind in ihrem Kern immer noch Fahrräder. E-Bikes besitzen zwei verschiedene Schaltsysteme um dir deine Fahrt zu erleichtern, anstatt nur eines wie beim herkömmlichen Fahrrad, wobei nur die Muskelkraft als Antrieb dient.
Zum einen wäre da die elektrische Tretunterstützung oder auch Motorunterstützung genannt. Die elektrische Tretunterstützung sorgt dafür das du beim Fahrradfahren, stets ohne Probleme dort hin kommst wohin du möchtest, selbst Bergauf. Zum anderen gibt es die traditionelle Kettenschaltung oder wie auch immer öfter bei E-Bikes vorzufinden, eine Nabenschaltung. Wie die einzelnen Schaltsysteme am effizientesten genutzt werden und miteinander genutzt werden können, wollen wir uns jetzt einmal anschauen.
Was ist ein E-Bike Schaltwerk und wie verwendet man es richtig?
Ein E-Bike ist im Wesentlichen ein Fahrrad mit zusätzlichem Elektromotor—logisch. Das soll aber nicht heißen, dass du ab sofort die komplette Arbeit an den Motor abgeben solltest. Das Schalten des E-Bikes bleibt wie beim altbekannten Fahrrad wichtig und ist mit der Ausnahme der elektrischen Tretunterstüzung, identisch.
Viele Anfänger tendieren dazu, ihr E-Bike hochzyklisch zu verwenden, was bedeutet, dass sie zu oft in die Pedale treten und somit viel mehr Energie verbrauchen als notwendig ist. Besonders die Gewohnheit, bei niedrigen Geschwindigkeiten zu sehr in die Pedale zu treten, ist ein bekanntes Phänomen. Schaltwerke sind dazu gedacht, uns die Anstrengung zu erleichtern und nicht andersherum und das gilt besonders für E-Bikes.
Um dein E-Bike effizient zu nutzen, musst abschätzen können, welcher Gang jeweils als Nächstes nützlich wäre. Damit du stets mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit beziehungsweise Trittfrequenz in die Pedale tretest und dass ohne zu viel Energie zu verlieren, folgen nun die zwei wichtigsten Schaltsysteme plus eine Erläuterung des E-Bike eigenen Antriebes.
Kettenschaltung am E-Bike
Um zu schalten, solltest du beim Schaltvorgang in die Pedale treten, jedoch mit weniger Druck, das soll heißen, langsam und geschmeidig. Du solltest grundsätzlich vermeiden, unter voller Last zu schalten. Diese Handhabung wird die Lebensdauer der Schaltmaterialien verlängern, bei der die Kette ansonsten verbiegen oder abspringen könnte oder selbst der Zahnkranz einen höheren Verschleiß erfahren könnte. Als positiver Nebeneffekt wird zudem der Schaltvorgang viel leiser vonstattengehen.
Die E-Bike-Kette sollte außerdem, so wie auch bei herkömmlichen Fahrrädern, nicht zu schräg laufen, da ansonsten ein spitzer Winkel zu mehr Geräuschen und einen höheren Material-Verschleiß führt.

Ideal ist es, wenn die Kette zwischen Kettenblatt und Zahnkranz mehr oder weniger gerade läuft. Dafür musst du nur darauf achten, dass, wenn du in einen hohen Gang schaltest (Zahnkranz), dass du dementsprechend das geeignete Kettenblatt verwendest und somit einen Schräglauf der Kette vermeidest.
Außerdem ist es noch wichtig zu erwähnen, dass so wie bei herkömmlichen Fahrrädern es angebracht ist, den richtigen Gang für das jeweilige Gelände einzustellen. Jedoch nicht nur, weil man ansonsten nicht in die Gänge kommt—verzeiht mir den Scherz, sondern weil ansonsten der Motor nicht die erwünschte Leistung erbringen könnte. So würde es aussehen, wenn du beispielsweise an einer roten Ampel zu stehen kommst, ohne vorher in einen niedrigen Gang geschalten zu haben. Sobald du wieder losfahren möchtest, müsstest du jetzt stark in die Pedale treten, damit der Tretimpuls an den Motor weitergeleitet wird, was eine langsame Motorbeschleunigung bedeutet. Daher solltest du immer vorausschauend fahren und bedenken, was der geeignetste Gang im Moment ist.
Nabenschaltung am E-Bike
Solltest du jetzt etwa ein E-Bike mit Nabenschaltung verwenden, ist eine andere Schaltweiße angebracht. Eine Nabenschaltung besteht wie die vom Auto aus Getriebeteilen und wird dementsprechend ähnlich verwendet. Ähnlich, weil auch hier das Getriebe vom Motor beim Schalten getrennt werden muss, allerdings nicht durch die Betätigung einer Kuppel.
Um richtig zu schalten, musst du das Getriebe vom Motor trennen indem du den Druck herausnimmst oder einfach ganz aufhörst zu treten und kurz wartest bis der Motor stoppt. Erst dann kannst du schalten und letztendlich weitertreten.
Wenn du jetzt bergauf schalten möchtest, solltest du darauf vorbereitet sein. Es kann nämlich durchaus schwierig sein, wenn du nicht mehr genügend Zeit hast. Daher fahre immer vorausschauend und schalte rechtzeitig, wenn du noch genügend Schwung hast, um das treten in die Pedale kurzzeitig zu unterbrechen und somit in einen kleineren Gang zu schalten. Das wird dir besonders an Ampeln oder kurz vor steilen Anstiegen dienlich sein.
Wie viel Tretunterstüzung macht Sinn?
Nachdem wir nun das allgemeine Schaltwerk besprochen haben, gilt es noch dich über die elektrischen Unterstützungsstufen aufzuklären und wie man sie am besten verwendet. Immerhin ist der E-Bike Motor das Herz deines Fahruntersatzes und will richtig verstanden werden.
Für E-Bikes mit mehr als einer Unterstützungsstufe ist die Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Fahrtempos der Schlüssel, um auf der einen Seite die Akkureichweite zu maximieren und auf der anderen Seite nicht unnötig auf und ab schalten zu müssen. Letzteres stimmt für alle E-Bikes. Denn wer unnötig bremst, um dann gleich wieder zu beschleunigen, verringert die Akkureichweite. Natürlich kann jeder so fahren, wie er möchte, allerdings sollte dieser Aspekt dennoch erwähnt werden. Übrigens gilt ein ähnliches Prinzip für das ständige aufstehen beim Fahren. Denn durch das Aufstehen entsteht mehr Luftwiderstand was bedeutet das der Akku und Motor mehr für die gleiche Leistung arbeiten müssen. Weiter im Programm…
Die meisten E-Bikes bieten drei, vier, fünf und sogar bis zu acht Unterstützungsstufen. Wann es am besten ist, zwischen den Unterstützungsstufen zu schalten, hängt von vielen Faktoren wie der Terrainbeschaffenheit, der Zuladung und den Wettereinflüssen ab, wobei der wichtigste Faktor deine Fähigkeit ist, mit eigener Muskelkraft zu pedalieren. Immerhin nennt sich die Funktion ja „Unterstützungsmodus“ und soll dir nicht die komplette Arbeit abnehmen.
Wirst du dein E-Bike in 90 % der Fälle eher wie ein normales Fahrrad verwenden und den Motor nur für steile Anfahrten hinzuschalten oder wenn du etwa erschöpft bist?
In einen solchen Fall wirst du bereits mit der ersten Unterstützungsstufe zufrieden sein. Logischerweise wird jede Person abhängig vom Fitnesslevel hier eine andere Tretunterstüzung verwenden. Falls du mehr darüber erfahren möchtest, wie du die Reichweite verlängern kannst, haben wir hier bereits einen Artikel für dich zusammengestellt.
Generell sei gesagt…
Damit du nicht im schwersten Gang am Stoppschild oder beim Bergauffahren anfahren musst, solltest du immer rechtzeitig, bevor du anhaltest oder an eine Steigung ankommst, in einen niedrigen Gang wechseln—so, solltest du keine Schwierigkeiten haben, jemals anzufahren.
Du solltest außerdem bedenken, dass es sich hier um E-Bikes handelt, was bedeutet das die jeweilige Unterstützungsstufe dir dein Fahrer-Leben vereinfachen kann. Solange dein E-Bike nicht nur eine Unterstützungsstufe besitzt, benutze die jeweiligen Stufen so wie der Moment es erfordert. Zum Beispiel möchtest du im Verkehr, sobald die Ampel auf Grün schaltet, so schnell wie möglich weiter radeln können und nicht mit der ersten Unterstützungsstufe schwer strampeln müssen. Immerhin soll ja E-Bike fahren einfacher sein.
Abschließende Gedanken—
Passe das Schaltverhalten an dir an.
So wie du es früher oder später im Gefühl haben wirst, ob du das Schaltgetriebe jetzt hoch oder runter schalten solltest, wirst du genauso verstehen lernen, welche Unterstützungsstufe für dich geeignet ist. Besonders wichtig für dich ist es zu verstehen, wie die beiden Schaltsysteme in Kombination miteinander funktionieren für eine geschmeidige Fahrt. Doch hast du es erst einmal gelernt, ist es beinahe zu unmöglich, wieder zu vergessen, wie man richtig E-Bike fährt bzw. schaltet.
Als erfahrener E-Biker wirst du sehr bald wissen, wie du immer die ideale Geschwindigkeit anhand von elektrischer und mechanischen Getriebekombinationen erhöhst und beibehältst. Dies wird dir mehr Fahr-Flexibilität geben, was viel mehr Spaß bringt, egal auf welchem Gelände du mit deinem E-Bike unterwegs bist. --- von Mario Worm