Gerade rechtzeitig: E-bike Inspektion zum Frühlingsanfang
Wie macht man eigentlich das E-Bike für den Frühling fit?
Nun, bevor du nach einer langen Winterpause mit dem Elektro Fahrräder wieder auf Tour gehst, solltest du erst einmal schauen, ob dein E-Bike verkehrstauglich ist. Natürlich kann eine fachmännische Werkstatt dies für dich in kurzer Zeit erledigen oder du machst es selbst, falls du dich bereits auskennst.
Heute möchten wir darauf eingehen, was du bei einer solchen Check achten solltest und falls du dich dazu entscheiden solltest, die E-Bike Inspektion teilweise selbst zu machen, welche Schritte du unternehmen kannst, um dein Fahrrad selber fit zu kriegen.
Wieso ist die E-Bike-Inspektion gerade jetzt so wichtig?
Kurz gesagt, ist die E-Bike-Inspektion zum Erhalt deiner Sicherheit so wichtig. E-Bikes bestehen aus vielen einzelnen Komponenten, die alle ordentlich miteinander funktionieren müssen, um die Fahrsicherheit gewährleisten zu können. Einige Komponenten, so wie die Bremse, verschleißen mehr als andere und müssen stets einwandfrei funktionieren, um Unfälle zu vermeiden.
Deshalb ist es so wichtig, regelmäßig dein Elektro Fahrrad auf Herz und Nieren zu überprüfen und das ganz besonders jetzt, wo die Frühlingssaison ansteht, nachdem das Fahrrad mehrere Monate im Winter eingelagert wurde. In der Zwischenzeit könnte nämlich die eine oder andere Komponente wartungsbedürftig geworden sein, beispielsweise durch eine unsachgemäße Lagerung. Doch besonders falls du die vorhergehende Inspektion zum Ende der letzten Sommersaison übersprungenen haben solltest, wäre es jetzt angebracht, dein E-Bike auf seine volle Funktion zu überprüfen.
Wie oft sollte eine E-Bike-Inspektion erfolgen?
Idealerweise wirst du dein E-Rad mindestens ein- bis zweimal Jährlich, also jeweils zum Saisonende und Saisonstart, einem General-Check unterziehen. Und besonders so wie jetzt nach einer längeren Lagerung (oder auch Dauernutzung) im Winter, solltest du die E-Bike-Wartung besonders ernst nehmen. Du möchtest nämlich keine unerwarteten bösen Überraschungen erleben, wenn du wieder auf der Straße mit deinem E-Bike unterwegs bist.
Doch die E-Bike-Wartung sollte immer wieder auch zwischendurch geschehen. Aller spätestens nachdem du eine gewisse Anzahl an Kilometern gefahren bist, solltest du dein E-Bike unbedingt auf seine volle Funktion überprüfen. Allgemein gilt ein Richtwert von 2.000 Kilometern, wobei falls das eBike bereits zuvor Probleme macht, du es logischerweise lieber gleich unter die Lupe nehmen solltest. Bist du nämlich auf einem geprüften E-Bike unterwegs, wirst du nicht nur angenehmer fahren, sondern viel zuversichtlicher damit unterwegs sein.
Nebenher erwähnt ist, abgesehen von der generellen E-Bike-Inspektion, auch eine regelmäßige Überprüfung der Bremstauglichkeit und die Anpassung des Reifendrucks zu empfehlen, und zwar optimalerweise vor und nach jedem Gebrauch. Das wird dich mit etwas Übung und einigen Handgriffen nur wenige Sekunden kosten. Einerseits verbesserst du somit deine Fahrsicherheit, anderseits wird aufgrund dessen dein Fahrrad besser auf das jeweilige Gelände eingestellt sein, auf das du fahren möchtest. Falls du mehr hierüber erfahren möchtest, haben wir bereits einen Artikel veröffentlicht, der diese regelmäßige Wartung beschreibt.
Suche dir eine geeignete Werkstatt aus
Falls du dein E-Bike bei einem Online-Händler gekauft haben solltest, der keine eigene Werkstatt besitzt, gibt es spezielle Werkstätten, indem du dein E-Fahrrad warten lassen kannst. Eine vernünftige Werkstatt erkennst du daran, dass sie gute und glaubhafte Bewertungen besitzt und detailliert darüber aufklärt, welche Komponenten für welchen Gesamtpreis überprüft werden.
Normalerweise sollte einer solche E-Bike-Check, je nach Anbieter nicht mehr als 50 bis 80 Euro kosten. Dies gilt jedoch nur für den Check an sich. Sollten etwa Ersatzteile benötigt werden, werden diese natürlich extra berechnet.
CHECKLISTE:
Welche Komponenten sollten auf ihre Funktion überprüft werden?
Du kannst erwarten, dass bei einer sachgemäßen E-Bike-Inspektion alle mechanischen und elektronischen Komponenten überprüft werden. Da die Komplexität der unterschiedlichen Bauteile von E-Bike zu E-Bike variiert, kann es aber auch vorkommen, dass sich der Umfang der Inspektion leicht unterscheidet. Wobei die folgenden Komponenten-Checks stets unbedingt durchgeführt werden sollten.
Für die mechanischen Bauteile gilt es folgende Punkte zu beachten:
- Sitzen alles Schrauben fest?
- Ist die Festigkeit von Rahmen, Hocker und Lenker vorhanden? Ist etwas verbogen oder sind etwa Schweißverbindungen gerissen?
- Funktioniert das Bremssystems bestehend aus Bremsgriffen, Bremszügen und ggf. Hydraulik verlässlich? Besteht eine größere Abnutzung der Bremsbeläge?
- Lässt sich die Schaltung einwandfrei betätigen? (Umwerfer, Schalthebel, Schaltzügel und Schaltwerk.)
- Wird die Tretkraft ordentlich auf die Kette übertragen?
- Funktionieren alle Leuchtmittel und sind sie richtig ausgerichtet?
- Ist das ebike immer noch korrosionsbeständig?
- Sind die Reifen beschädigt? Ist die Profiltiefe ausreichend?
- Stimmt die Speichenspannung und sind sie gut befestigt?
- Stimmt der Luftdruck für die Schläuche?
Und für die elektrischen Bauteile:
- Ist die gewöhnliche Akku-Kapazität noch gegeben? (Diese muss ausgelesen werden)
- Ist der Motor ordentlich befestigt und reagieren dessen Sensoren auf ein Tretsignal?
- Wie sieht es mit den Kabelverbindungen aus?
- Bestehen Fehlercodes oder steht etwa ein Software-Update aus?

Indem alle diese Punkte, wie zuvor beschrieben, regelmäßig und sachgemäß überprüft werden, wirst du deine Fahrsicherheit sowie die Langlebigkeit deines E-Bikes erhöhen—damit du dich stets auf dein E-Bike verlassen kannst und vor allem viel und lange Spaß damit hast.
Überprüfe dein Fahrrad nach der Inspektion
Ist die Inspektion vorüber, solltest du mit deinem ElektroRad nicht gleich davon radeln. Überprüfe erst einmal, ob alle Komponenten, die inspiziert werden sollten, gut funktionieren oder wie besprochen ausgetauscht wurden. Achte besonders darauf, dass deine Bremsen gut anziehen und ansonsten alles festgezogen ist. Falls etwas unklar sein sollte, kannst du somit gleich nachfragen, weshalb etwas nicht wie besprochen gemacht wurde. Somit lernst du auch gleich das ein oder andere dazu—in jedem Fall bist du aber auf der sicheren Seite.
Kann ich der E-Bike Frühjahrscheck auch selbst durchführen?
Sicherlich steht dem nichts im Wege, falls du dich bereits mit Pedelecs und deren elektrischen Bauteilen auskennst. Falls dies jedoch nicht der Fall ist, ist es immer noch möglich, dass du zumindest den mechanischen Anteil der Inspektion selber durchführst, solange du das nötige Hintergrundwissen mitbringst.
E-Bikes sind nämlich immer noch Fahrräder mit nahezu identischen Bauteilen (abgesehen von Motor und Akku). Das bedeutet, dass du die Kette, Bremsen, Lichter und Schrauben selber warten und nachjustieren kannst. Auch den Reifendruck zu prüfen und ggf. auf deine Bedürfnisse einzustellen, ist mit einer guten Pumpe mit Messblatt um den Luftdruck abzulesen, nicht allzu schwer.
Schwieriger wird es hingegen bei den elektrischen Komponenten. Selbst mit dem richtigen Know-how, wird es schwer sein, das E-Bike richtig zu warten, falls du keinen Zugriff auf die nötigen Werkzeuge und Messinstrumente hast. Daher lassen die meisten Menschen, um das E-Bike verkehrstauglich zu halten, all diese Wartungsarbeiten eben gleich von einem Fachmann durchführen.
Was du allerdings sehr wohl regelmäßig, wenn nicht sogar täglich machen solltest, ist, vor dem Aufsteigen bzw. nach dem Absteigen mit den Fingern grob zu überprüfen, ob dein Reifendruck in etwa stimmt oder ob deine Bremsen funktionieren und das E-Bike generell sich verkehrstauglich „anfühlt“. Wichtig ist auch, wie du mit deinem Akku und den Ladevorgängen umgehst.
Lithium-Ionen-Akkus in modernen E-Bikes mögen keine drastischen Temperatur-Unterschiede, ganz besonders nicht jene, die unter 0° Grad Celsius liegen. Das soll jetzt nicht bedeuten, dass du dein E-Bike bei Kälte besser Zuhause lassen solltest. Wir möchten lediglich darauf hinweisen, dass solche Akkus gewisse Vorlieben haben, die, falls sie beachtet werden, den Akku ein längeres Leben schenken und dir eine längere Reichweite. Auch hierzu haben wir bereits einen ausführlichen Artikel veröffentlicht, wobei wir speziell auf die richtige E-Bike-Akkupflege eingegangen sind.
Womit sollte ich anfangen?
Damit du dein E-Bike ausführlich auf alle möglichen Probleme überprüfen kannst (oder der Fachmann diese Arbeit für dich übernehmen kann), solltest du vor dem eigentlichen Check das E-Bike so sauber wie nur möglich machen.
Auf diese Weise wirst du in der Lage sein, Mängel viel einfacher zu entdecken. Besonders jetzt im Frühjahr lohnt sich eine solch ausgiebige Reinigung sehr besonders, weil viele Menschen ihr E-Bike im Keller über den Winter Staub fangen gelassen haben.
Ein wichtiger Tipp: Verzichte bitte auf die Verwendung eines Hochdruckreinigers. Damit wäre die Arbeit zwar schnell getan, allerdings könnte sich so die Feuchtigkeit und der noch vorhandene Schmutz in das Radlager und andre Spalte drücken.
Noch ein weiterer wichtiger Tipp: Entferne möglichst den Akku! Anschließend kannst du das E-Bike mit Lappen, Gartenschlauch und geeigneten Putzmitteln von grobem Schmutz befreien. Den Akku selbst und dessen Steckerpole kannst du mit einem einfachen, fusselfreien Tuch möglichst trocken abwichen. Viel mehr solltest du deinen Akku als Laie auch nicht warten müssen. Alles, was hierüber hinaus geht, gehört in die Hände eines Fachmannes, der mit den richtigen Werkzeugen sich den Akku genauer anschaut. Versuche dementsprechend bitte niemals, das Akku-Gehäuse selbstständig zu öffnen. Ist alles erledigt, lässt du das Fahrrad trocknen, bevor du dich ans eigentliche Werk machst oder das E-Bike zur Werkstatt deines Vertrauens bringst.
Grundlegende Wartung:
Ohne Fett kommts du nur schwer vom Fleck
Möchtest du dein E-Bike teilweise selbst auf Vordermann bringen, gilt es alles zu ölen, was geölt werden soll. Nachdem das E-Bike samt Kette ausgiebig von Schmutz befreit worden ist, wird das alte Kettenfett wohl weggewaschen sein. Du kannst also jetzt mit einem Kettenspray deiner Wahl die mittlerweile trockene Kette wieder schmieren.
Achte dabei allerdings auf die Anwendungsvorgaben auf der Verpackung des Öls. Manche Produkte müssen im trockenen Zustand aufgetragen werden, andere Fette mögen eher eine feuchte Unterlage. Sobald du fertig mit dem Schmieren bist, schnappst du dir ein trockenes Tuch, mit dem du überschüssiges Fett vorsichtig entfernst. Das wäre es auch schon.
Prüfe deine Bremsen und Bremsbelege auf ihre Verlässlichkeit
Damit deine Bremsen dich effizient zum Stehen bringen, ist eine Überprüfung der Bremsanlage sehr wichtig. Es ist einfach zu erkennen, ob die Bremsbeläge noch genügen. Eine funktionale Bremse bleibt beim Bremsen auf der Felge und besitzt einen ausreichend dicken Bremsbelag. Soll heißen, dass wenn die Rillen des Bremsbelages deutlich sichtbar sind, deine Bremse immer noch gut funktioniert. Es bleibt jetzt nur zu überprüfen, ob du mit der Festigkeit der Breme am Bremshebel zufrieden bist, welche gewöhnlich mit wenigen Handgriffen am jeweiligen Ende der Bremszüge eingestellt werden können.

Beleuchtung richtig einstellen und testen
Ein verkehrstaugliches E-Bike muss auch in der Dunkelheit gut gesehen werden können. Hierfür ist eine einwandfreie Fahrradbeleuchtung notwendig. Deshalb solltest du bei der E-Bike Inspektion immer die Lichtanlage deines E-Bikes überprüfen. Bei einem E-Bike mit Akku-Beleuchtung lohnt es sich, die Kabel der einzelnen Leuchten und des Akkus selbst unter die Lupe zu nehmen. Wenn das Licht mit einem Dynamo erzeugt wird, solltest du neben der Verkabelung auch testen, ob der Dynamo wirklich noch funktioniert. Bei batteriebetriebenen Lampen ist der Check-up viel simpler: Kontrolliere einfach, ob die Batterien oder Akkus noch funktionieren und tauschen sie bei Bedarf aus.
Zuletzt stelle sicher das deine Fahrradlampen im richtigen Winkel scheinen, sodass einerseits der Straßenverkehr nicht geblendet wird und andererseits du stets den Überblick behältst. Dafür kannst du die Lampen leicht schräg nach unten einstellen.
Reifendruck und die Integrität der Felgen überprüfen
Wie bereits erwähnt ist es sehr wichtig, dass du den für dich richtigen Reifendruck kennst, den du jeweils an das Gelände in dem du dich aufhaltest verändern kannst. Daher ist es auch schlau, immer eine kleine Pumpe mit dabei zu haben. Genau so wichtig ist es auch, die Felgen, die den Reifen halten, auf ihre Stabilität zu überprüfen. Es kann nämlich passieren, dass wenn du viele Kilometer auf beispielsweise Schotterwegen fährst, dass die Speichen sich lockern oder sogar die Felge verformt wird, was im Umkehrschluss die Integrität deiner Felge negativ beeinflusst. Lockere Speichen können leicht nachgezogen werden, eine verformte Felge muss aber zumeist ausgetauscht werden. Wende dich an diesem Punk am besten an einen Fachmann.
Schrauben festziehen: Sattel, Lenker, Rahmen… Alles muss festsitzen!
Hast du dein E-Bike auf all die vorherigen Punkte geprüft, gilt es jetzt nur sicherzustellen, dass alle Schrauben und Muttern festgezogen sind. Dafür benötigst du eine Werkzeugtasche, die alle passenden Schlüssel beinhaltet. Du erhältst eine solche Tasche in jedem Fahrrad-Fachhandel.
Vorbereitet in den Frühling starten!
Eine solcher E-Bike Frühjahrs-Check mag sicher langwierig erscheinen. Eines ist allerdings sicher, es ist absolut wert, dein E-Bike auf Vordermann zu bringen, wenn dies bedeutet, dass du sicherer unterwegs bist.
Solltest du nun davor zurückschrecken, diese Arbeit selbst zu erledigen, ist es verständlich. Genau aus diesem Grund gibt es nämlich die Fachwerkstätten. Dafür, dass du die komplette Wartung mindestens einmal jährlich durchführen solltest, lohnt sich der Besuch beim Fachmann und spart dir eine Menge Zeit (und kostet auch nicht die Welt). Doch ganz egal ob du nun selbst Hand anlegst oder jemand anderen dein E-Rad fit für den Frühling machen lässt, wichtig ist die Gewissheit, dass dein Rad in einen guten Zustand ist und für deine erste Tour bereit ist.